Vorlagen mit Weiß-Druck unterscheiden sich bei den einzelnen Druckverfahren.
Die Anleitung auf dieser Seite gilt für die Erstellung von Vorlagen für Decals im Eco-Solvent Digitaldruck.
Weiß ist nicht Druckweiß
Bitte unbedingt beachten:
das normale Weiß in Deiner Software ist KEIN Druckweiss.
Alles was am Bildschirm Weiß angezeigt wird ist bei der Druckausgabe einfach die Papierfarbe.
Deine Software geht davon aus, daß Du auf weißes Papier druckst, daher ist der Druck von Weiß bei normaler Software nicht vorgesehen. Egal ob Du mit CMYK oder RGB arbeitest – Weiß wird NICHT gedruckt!
Um Weiß zu drucken benötigt man eine Sonderfarbe, eine sogenannte SPOT-COLOR.
Druck-Weiß hat mit den Normalfarben nichts zu tun.
Du benötigest getrennte Druckvorlagen: Eine Druckvorlage für den Weiß-Druck und eine Druckvorlage für den Druck der normalen Farben.
Weiß-Druck – so gehts
Du möchtest Decals mit der Sonderfarbe Weiß gedruckt haben.
Dazu musst Du 2 Vorlagen erstellen:
eine Vorlage für den Farb-Druck
eine Vorlage für den Weiß-Druck
Diese Vorlagen müssen deckungsgleich sein und werden von meinem Drucker in einem Durchgang gedruckt.
Das Ergebnis ist in obiger Grafik verdeutlicht, die Vorlage für den Weiß-Druck wird auf dem Bildschirm grau dargestellt. Zur Erklärung die einzelnen Punkte:
1. Der Druck der normalen Farben soll weiß grundiert werden
(Anwendung z.B. Beschriftung auf farbigem Untergrund)
In der Farb-Vorlage erstellst Du die bunten Teile, in Weiß-Vorlage die Teile die weiß gedruckt werden sollen.
Ergebnis: der Drucker druckt Deine Farbvorlage mit weißer Grundierung
2. Du möchtest Weiße Schrift auf schwarzen Objekten
Schwarz ist die einzige Farbe die NICHT weiß grundiert werden sollte da das Schwarz sonst leicht matt wird. Ansonsten stört weiß unter Schwarz aber nicht.
In der Farb-Vorlage erstellst Du dasr schwarzes Objekt, darauf den “auszuschneidenden Text” in Weiß (Normalfarbe! CMYK-Weiss oder RGB-Weiss).
Damit wird an dieser Stelle KEIN Schwarz gedruckt, die Vorlage der Normalfarben wäre jetzt an dieser Stelle transparent.
In der Weiß-Vorlage erstellst Du jetzt dasselbe ausgeschnittene Objekt als Vorlage für den Weiß-Druck.
Ergebnis: es wird ein schwarzes Objekt OHNE “Ein Loch” gedruckt, der Schriftzug “Ein Loch” wird in Druckweiß gedruckt. -> Weiße Schrift auf schwarzer Fläche.
3. Du möchtest Weiße Objekte auf farbigen Flächen
Normale Farben kann man problemlos weiß grundieren, daher ist das einfachste Vorgehen wie folgt:
Das gesamte Farb-Objekt auf die Vorlage für den Weiß-Druck kopieren und dort in die Farbe für den Weiß-Druck (grau dargestellt) umwandeln – alles wird weiß grundiert.
In der Farb-Vorlage an der gewünschten Stelle den Schriftzug in Normal-Weiß einfügen – an dieser Stelle werden jetzt keine Normalfarben gedruckt – man kann hier das Druck-Weiß aus der Weiß-Vorlage durchsehen.
4. Reinweiß
Du möchtest einfach einen weißen Schriftzug.
Lege diesen Schriftzug auf der Vorlage für Weiß-Druck an, auf der Vorlage für Farb-Druck machst Du garnichts.
Ergebnis: Objekte in Druck-Weiss
Weiß-Druck mit Corel-Draw ab X5 oder Adobe Illustrator
Druck-Weiß ist eine Sonderfarbe.
Dafür gibt es eine spezielle Farb-Bibliothek die in Corel-Draw ab X5 und in aktuellen Adobe Illustrator-Versionen bereits enthalten ist:
In Corel-Draw ab X5 findest Du die Palette unter Fenster – Farbpaletten – Weitere Farbpaletten – Roland – Roland VersaWorks.
Das Druckweiß heisst RDG_WHITE.
Wichtig: Das funktioniert ausschliesslich in der Vollversion von Corel-Draw und erst ab Version X5.
OEM- oder Schulversionen sind hier eingeschränkt. Leider ist die Einschränkung nicht vollständig, d.h. man kann mit den Sonderfarben arbeiten, diese werden aber nicht korrekt gespeichert. Daher in den einfachen Corel-Versionen wie bei anderen Programmen auch mit Ersatzfarben arbeiten.
Weiß-Druck mit anderer Software
Vorab: für die Verwendung von Druck-Weiss (RDG_WHITE) sind zwingend Vektorgrafiken nötig.
Bitmaps sind ungeeignet, d.h. Gimp, Photoshop oder andere Bildbearbeitungsprogramme sind nicht für die Erstellung von Druck-Weiss-Vorlagen geeignet.
Programme für die Erstellung von Vektorgrafiken sind beispielsweise Corel-Draw oder Adobe Illustrator.
Ideal wären natürlich die aktuellen Versionen die die benötigte Druckfarbe RDG_WHITE bereits enthalten.
Mit älteren Versionen oder anderen Programmen geht das so:
erstelle die Vorlage für den Weißdruck in einer beliebigen Farbe, z.B. Schwarz.
Enthalten weiße Flächen Elemente die transparent sein sollen, dann erstelle diese Elemente in einer weiteren Farbe, z.B. grün. Weiß ist auf keinen Fall erlaubt! Das sieht am Bildschirm gut aus, führt aber zu Druckfehlern!
Verwende nur 2 Farben – mehr sind NICHT erlaubt!
Die Verwendeten Farben in der Checkliste angeben!
Deine Vorlage wird von mir passend umgewandelt. Im Beispiel wird aus Schwarz RDG_WHITE und aus Grün RDG_WHITE 0% (=transparent)
Bitmaps und Weiß-Druck
Natürlich kannst Du auch Bitmaps (Fotos, Grafiken, usw.) mit Weiß-Druck mischen.
Lege dazu die Bitmaps auf die Farb-Ebene und erstelle die Vorlage für den Weiß-Druck als Vektorgrafik.
Möchtest Du Bitmaps weiß grundieren dann musst Du einfach den Rand des Bitmaps als Vektorgrafik nachzeichnen und die Fläche mit Druckweiss füllen. Entsprechend ist natürlich auch eine nur teilweise Grundierung möglich.
Weiß-Druck: Anleitung lesen!
Bitte schicke mir keine leeren Blätter (= Seiten auf denen lauter weiße Objekte vorhanden sind), denn wie geschrieben – Druckweiss und Normalfarben-Weiss sind 2 Paar Stiefel.
Solche Vorlagen zeigen mir nur daß Du die Anleitung nicht gelesen hast.
Normalfarben-Weiss ist KEINE Druckfarbe sondern einfach nur das Papier.
Deine Software kann ja nicht wissen daß wir auf transparente Folie drucken.
Lege eine extra Vorlage für den Weiss-Druck an, verwende entweder direkt RDG_WHITE oder falls Deine Software das nicht kann – 2 Ersatzfarben – eine für den Weiss-Druck, eine für Transparenzen im Weiß-Druck
Transparenzen in Weiß
Wie bereits geschrieben hat die Sonderfarbe RDG_WHITE (Druck-Weiss) nichts mit der Normalfarbe Weiss (CMYK-Weiss oder RGB-Weiss) zu tun, diese Farben beeinflussen sich gegenseitig NICHT.
RDG_WHITE wird immer als Grundierung gedruckt, die Normalfarben darüber.
Für den Sonderfall daß Du transparente Elemente in gedruckten weißen Flächen benötigst muss das unbedingt beachtet werden:
Transparenzen in RDG_WHITE erzeugt man mit 0% RDG_WHITE.
Zeichnet man ein Objekt in Normalfarben-Weiss über eine Druckweiss-Fläche, dann sieht das auf dem Bildschirm einwandfrei aus: Druck-Weiss wird grau dargestellt, die Schrift in weiß – alles scheint gut.
Aber: Der Drucker druckt erst das RDG_WHITE-Objekt und zwar die ganze Fläche. Danach druckt er das Normalfarben-Weiss – das ja keine Druckfarbe ist weil die Software davon ausgeht daß wir auf weißes Papier drucken.
Man kann also mit Normalfarben-Weiss weder weißen Druck erzeugen noch von Weiß-Druck Elemente entfernen.
Wenn RDG_WHITE gedruckt wird und aus gedruckten weißen Flächen Elemente ausgestanzt werden sollen, dann geht das nur mit der Farbe RDG_WHITE mit Deckung 0%!
Daher auch die Verwendung von 2 Ersatzfarben wenn Deine Software kein RDG_WHITE beherrscht:
Farbe 1 wird in RDG_WHITE umgewandelt, Farbe 2 in RDG_WHITE 0%
Wichtiger Hinweis!
Druckvorlagen müssen druckfertig angeliefert werden.
Fehldrucke aufgrund falsch angelegter Vorlagen bei denen diese Anleitung nicht beachtet wurde können leider NICHT reklamiert werden. Vor allem wenn Druckweiss-Elemene in RDG_WHITE oder Ersatzfarbe AUF normale Farben gelegt wurden und im Druck dann UNTER den Normalfarben liegen ist das KEIN REKLAMATIONSGRUND.
Wenn Du Ersatzfarben für weiß verwendest, muss diese Anleitung genauso beachtet werden wie bei der Verwendung von RDG_WHITE. Deine Ersatzfarbe (z.B. C0M0Y0K10) wird per Makro in RDG_WHITE (Druckweiss) konvertiert, eine Überprüfung, ob die Farbe in der richtigen Ebene angelegt ist, findet NICHT statt.
Bitte nur CMYK-Farben oder RGB-Farben verwenden. KEINE selbstdefinierten Farben, keine SPOT-Farben, kein Pantone, kein RAL!
Das Anlegen von RDG_WHITE als Spotfarbe funktioniert NICHT! Verwende Ersatzfarben in CMYK oder RGB!