Weiß-Druck beim UV-Druckverfahren

Die Vorlagenerstellung für Weiß-Druck ist beim UV-Digitaldruckverfahren relativ einfach.

Im Gegensatz zum Eco-Solvent-Druck benötigt man keine extra Ebene für weiße Grundierung.

Normalfarben sind nicht deckend und werden daher automatisch weiß grundiert, d.h. alle Farben sind nachher durch die weiße Grundierung auch weitgehend deckend.

Das gilt bis hin zu hellem Gelb oder Creme-Weiss.

Diese Grundierung ist Standard und wird immer angewandt – möchtest Du die Grundierung nicht, dann muss das entsprechend mitgeteilt werden.

Bitte beachten: grundiert werden alle “gültigen Pixel”.

CMYK-Weiss oder RGB-Weiss sind als Hintergrund definiert.
Alle Objekte die in CMYK-Weiss oder RGB-Weiss vorliegen werden NICHT gedruckt, d.h. diese Elemente sind auf der Transparenten Folie später transparent.

ABER: manche Programme betten Farbprofile in die Druckdatei ein, dadurch interpretiert der Drucker auch CMYK-Weiss oder RGB-Weiss als Farbe und grundiert weiss.

Das heisst: ob RGB-Weiss oder CMYK-Weiss im Druck weiß oder transparent werden ist NICHT DEFINIERT!

Daher ist reines Weiß (C0M0Y0K0 bzw. R255G255B255) in Vorlagen NICHT zulässig!

Setze daher das was transparent werden soll einfach auf transparent und das was weiss gedruckt werden soll auf R254G254B254.

Sonderfall weiße Schrift:

Du möchtest weiße Schrift?

Erstelle die Schirft oder Grafik in einer Ersatzfarbe, z.B. C0M0Y0K10. (Nur für Vektorgrafiken)

Diese schreibst Du in die Bestell-Checkliste und ich wandle die Farbe in Druckweiss.

ODER

verwende eine extrem helle Farbe, z.B. 4% Gelb. Weil die Farbe extrem schwach ist sieht man das Gelb kaum, durch die automatische Weiß-Grundierung werden Objekte dieser Farbe aber weiß grundiert und erscheinen damit annährend weiß. (Ideal für Bitmaps).

ODER

Bestelle die Vorlage mit manueller Weiß-Grundierung (siehe unten)

Farbverläufe mit Weiß-Druck

Wichtig:

Farbverläufe von Farbe nach Weiss (CMYK-Weiss)  werden natürlich auch automatisch grundiert.

Da das CMYK-Weiss aber KEINE gültige Farbe ist wird hier auch nichts weiß grundiert, d.h. dem Farbverlauf fehlt am weißen Ende die Weiße Farbe.

Abhilfe1: erstelle den Farbverlauf nur bis 4% der jeweiligen Farbe, dann wird auch bis zum Ende mit weiß grundiert.

Abhilfe2: Bestelle Deine Vorlage mit manueller Weiß-Grundierung (siehe unten)

Farbverläufe von Farbwerten nach Transparent

im UV-Druck werden alle Farben automatisch weiß grundiert, daher sind Farbverläufe von Farbwerten nach Transparent standardmäßig NICHT möglich. Denn alle Farbwerte erhalten eine Weiß-Grundierung, d.h. je heller die Farbe, desto mehr tritt die weiße Grundierung hervor. Farbverläufe nach CYMK-Weiss werden am hellen Ende also nicht transparent sondern weiß!

Für solche Farbverläufe muss die automatische Grundierung ausgeschalten werden. Das geht aber immer nur für den ganzen Druckbogen und muss bei der Bestellung unbedingt mit angegeben werden. Standardmäßig ist die automatische Grundierung im UV-Druck AN.

Abhilfe: Bestelle die Vorlage mit manueller Weiß-Grundierung (siehe unten)

Fotos und Bitmaps

Bei Fotos oder Bitmaps muss man darauf achten daß kein RGB/CMYK-Weiss enthalten ist (extrem weiße Stellen im Bild), erreicht ein Farbwert CMYK-Weiss (0/0/0/0) oder RGB-Weiss (R255G255B255), dann wird an dieser Stelle NICHT mit weiß grundiert und es gibt Transparente Stellen (Löcher) im Bild. Ersetze in diesem Fall die hellste Stelle im Bild durch ein helles Grau oder z.B. 4% Gelb. Dann wird das Bitmap auch durchgehend weiß grundiert.

Um eine korrekte Druckwiedergabe zu erzielen daher folgendes beachten:

Reinweiße Elemente in CMYK oder RGB können zu unerwünschten Druckergebnissen führen und sollten daher vermieden werden!

– bei Bitmaps kein 100% Weiß verwenden, je nach eingebundenem Farbprofil kann das weiß oder transparent gedruckt werden. Da müsste ich jedes Bitmap einzeln überprüfen und bei großen Dateien mit vielen eingebundenen Bitmaps wird das zu aufwendig.

– Stellen die weiß gedruckt werden sollen einfach in einem sehr hellen Farbton anlegen, z.B. R254G254B254, das wird dann auch weiß grundiert.

Sonderfall Bitmaps mit automatischer Weiß-Grundierung!

Weil das Problem immer wieder auftaucht hier der DRINGENDE Hinweis:

Erstelle Deine Ihre Vorlagen möglichst als Vektorgrafik (Corel-Draw, Illustrator). Bitmaps sind nur 2. Wahl.

Photoshop-Bilder sind in der Regel Bitmaps, wobei hier rudimentäre Vektorfunktionen mit Pfaden möglich sind.

Beim Abspeichern als PDF oder EPS muss man dann aber aufpassen daß die Pfade nicht als Bitmap gespeichert werden.

Beim Druck mit UV-härtender Tinte wird standardmäßig die automatische Grundierung eingeschalten, d.h. alle gedruckten Pixel werden weiß grundiert.

Bitmaps werden von den meisten Programmen mit geglätteten Kanten abgespeichert (siehe nebenstehendes Bild mit Ausschnittvergrößerung), Dadurch sollen Treppeneffekte an Kanten verhindert werden, es gibt einen sanften Übergang auf das weiße Papier weil die Druckfarbe am Rand hell ausläuft. Dadurch gibt es allerdings auch eine leichte Unschärfe.

Bei automatischer weißer Grundierung werden jetzt alle Pixel weiß grundiert, die Absoftung wird also nicht immer heller sondern immer “weißer”. Auf weißem Papier ist das dasselbe. Aber wir drucken auf transparente Folie.

Da die Deckfarbe immer heller wird tritt am Rand immer mehr Weiß hervor, alle Farben erhalten ausgefranste weiße Ränder. Legt man das Decal auf einen weißen Untergrund ist das egal, aber bei farbigen Untergründen sieht das extrem häßlich aus.

WICHTIG!
– Verwende ausschliesslich 24bit Bitmaps! Keine 32bit-Bitmaps!

Vorsicht bei Transparenzen!
Transparente Bitmaps funktionieren nicht korrekt und sind daher NICHT zulässig!
Ganz wichtig: eine Grundierung mit Druckweiss (RDG_WHITE() oder Ersatzfarbe mit einer Vektorgrafik und darüber ein transparentes Bitmap funktioniert NICHT!
Druckweiss wird in der Software als CMYK-Farbe dargestellt (RDG_WHITE() ist für den Computer einfach ein Grau mit der Zusatzinfo, dass es sich um eine besondere Farbe handelt.
Die Drucksoftware fasst die Objekte zusammen. Der Farbwert bei Transparenz entspricht dem Bitmap (Transparent) + Vektorgrafik (CMYK-Wert von RDG_WHITE()), dabei geht aber die Zusatzinfo verloren. Als Ergebnis wird hier grau gedruckt und nicht weiss!
Abhilfe: Die Bitmaps wie oben erklärt anlegen, also die hellste Stelle auf R254G254B254, dann wird das auch weiß.
Alternativ mit manueller Grundierung arbeiten – siehe weiter unten.

Abhilfe:

– Verwende Vektorgrafiken!

– Verwende KEINE JPG-Komprimierung!

– Schalte Anti-Aliasing/Kantenglättung aus!

Bitmaps werden nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch mit Weiß-Grundierung gedruckt, ausgefressene weiße Ränder sind kein Reklamationsgrund sondern basieren auf fehlerhaften Vorlagen.

Automatische Verkleinerung bei Weiß-Druck

Beim automatischen Grundieren von Farbelementen wird der Weiß-Druck um 2 Pixel verkleinert, damit es an Farbrändern nicht zu unschönen weißen Blitzern kommt.

Diese Automatik kann aber dazu führen, daß feine Weiß-Elemente zu dünn gedruckt werden oder sogar verschwinden.

Wenn Du feinste Weiß-Elemente benötigen dann schreibe das bei Deinem Druckauftrag dazu, daß diese automatische Verkleinerung des Weiß-Drucks ausgeschalten werden soll.

Es ist übrigens auch möglich erst Farbe und dann Weiß drucken zu lassen. Z.B. für Lexan-Karosserien die von innen beklebt werden.

Manuelle Weiß-Grundierung

Im UV-Druckverfahren werden alle Farben automatisch weiß grundiert.

In Fällen, in denen dies nicht gewünscht ist kann man natürlich auch nur einzelne Elemente weiß gedruckt/grundiert bekommen.

Das geht wie folgt:

1. Teile mir unbedingt mit daß Du KEINE Automatische Weiß-Grundierung möchtest sondern eine manuelle Weiß-Grundierung.

2. Schicke mir eine 2. Vorlage für den Weiß-Druck (unbedingt Deckungsgleich mit der Farbvorlage), alle Elemente in der Farbe RDG_WHITE ODER in einer Ersatzfarbe und in Vektorgrafik.

Die Weiß-Vorlage wird zuerst gedruckt, die Farb-Vorlage OHNE Grundierung darüber.

Eine Ersatzfarbe verwendest Du wenn Deine Software kein RDG_WHITE beherrscht.

Farbige Hintergründe werden mitgedruckt!

Bitte schicke mir nur dann Vorlagen mit farbigen Hintergründen wenn diese auch gedruckt werden sollen!

Legen Deine Weiß-Vorlagen wie beschrieben als Vektorgrafik in RDG_WHITE an oder in einer Ersatzfarbe (z.B. C0M0Y0K10).

Oder wenn unbedingt Bitmaps benötigt werden nimm dafür dafür einen sehr hellen Grau-Ton (z.B. R254G254B254).

Auf keinen Fall die weiß zu druckenden Objekte einfach in reinweiss anlegen und dann eine Hintergrundfläche “damit man es sieht” – das Ergebnis: die farbige Fläche würde gedruckt und das reinweiss wird transparent!

Ersatzfarbe für Druckweiss

Bei reinen Vektorgrafiken kannst Du eine Ersatzfarbe für Druckweiss verwenden.

Üblicherweise wird dafür C0M0Y0K10 verwendet. Eine Ersatzfarbe hat den Vorteil daß man diese am Bildschirm besser sieht. Bei der Bestellung gibst Du die verwendete Ersatzfarbe in der Checkliste an und ich ersetze diese Farbe durch Druckweiss.
Wichtig dabei:
– Es darf nur genau EINE Ersatzfarbe verwendet werden.
Bei Verwendung von C0M0Y0K10 wird nur diese Farbe durch Druckweiss ersetzt.
C0M0Y0K11 ist zwar am Bildschirm fast identisch aber eben nur fast. Das wird dann NICHT ersetzt und als Grau gedruckt. Genauso wenn Du ein Grün oder Blau verwendest. Es ist immer nur EIN Farbwert erlaubt. Also nicht “Blau” wird als Weiß gedruckt sondern der Farbwert C100M0Y100K0 (oder was Du halt verwendet hast). C99M0Y99K0 ist zwar auch “Blau” aber eben nicht derselbe Farbwert.

– Ersatzfarben dürfen NICHT in Farbverläufen verwendet werden. Ein Farbverlauf nach von Schwarz nach C0M0Y0K10 würde NICHT von Schwarz nach Weiß gedruckt werden sondern bis C0M0Y0K11 (helles Grau) laufen und dann noch einen Streifen Weiß bekommen.

– Ersatzfarben sind ausschliesslich für Vektorgrafiken erlaubt. In Bitmaps können Farben NICHT automatisch ersetzt werden. Ersatzfarben in Bitmaps sind NICHT zulässig. C0M0Y0K10 in einen Bitmap bleibt grau, das wird NICHT weiß gedruckt.